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Latein: Oncorhynchus mykiss

Merkmale:

Die Regenbogenforelle wurde früher unter dem Synonym Salmo gairdneri geführt, zählte somit zur Familie Salmo.

Nach neueren Erkenntnissen wird sie heute den Pazifiklachsen (Oncorhynchus) zugeordnet.

Die Regenbogenforelle ist kein einheimischer Fisch sondern stammt aus Nordamerika, in Deutschland wurde sie 1882 oder 1883 eingeführt.

Unsere heutigen Regenbogenforellen sind sehr stark züchterisch beeinflußt und stellen ein Konglomerat verschiedener Unterarten dar, wobei man beachten muß, daß das züchterische Ziel eher auf einen hohen Ertrag, als auf eine Eignung als Wildfisch ausgerichtet war. Die genetische Grundlage unserer hier lebenden Regenbogenforellen wird als sehr dünn angesehen.

Durch die züchterische Bearbeitung der Art, insbesondere durch die Durchmischung verschiedenster Unterarten sind viele Stämme für den Besatz in Fließgewässern nur bedingt geeignet, bei einigen Stämmen ist der Wandertrieb der eingekreuzten Steelhaedforelle sehr ausgeprägt und sie wandern mit dem Erreichen der Geschlechtsreife in Richtung Meer ab.

Zu den Unterarten welche für unsere Regenbogenforelle züchterisch eine Rolle gespielt haben zählen:

Oncorhynchus mykiss shasta : stationäre Form

Oncorhynchus mykiss steelhaed : anadrome Wanderform

Oncorhynchus mykiss kamloops : stationäre, wärmeverträglichere Art, Frühjahrslaicher(April - Anfang Juni)

Ebenso wie bei der Europäischen Forelle gibt es bei der Regenbogenforelle stationäre als auch migrierende Formen, wobei die migrierenden Formen in ihrer Heimat eine ähnliche Lebensweise wie bei uns die Meerforellen haben, wobei sie Flußmündungsbereiche bevorzugen, also anadrome Wanderfische sind.

Von der Körperform gleichen sie unserer heimischen Forelle sehr stark, sind aber oft ein wenig gedrungener im Körperbau.

Die Färbung ist auch recht variabel die Grundfarbe schwankt zwischen Graublau und Olivgrün, die runden auch teilweise X-förmigen Tupfen sind ausnahmslos schwarz.

Der Name Regenbogenforelle kommt von dem irrisierenden rötlichen regenbogenartig schillerden Längsband her, daß je nach Stamm und Gewässer unterschiedlich ausgeprägt sein kann, teilweise aber auch völlig fehlen kann.

Insbesondere ins Meer abgewanderte oder dort aus Zuchtanlagen entwichene Fische werden oft völlig silbern und werden gern mit der Meerforelle verwechselt, die Meerforelle besitzt aber im Gegensatz zur Regenbogenforelle niemals Punkte auf der Schwanzflosse.

Lebensräume :

Die Ursprungsheimat der Regenbogenforelle ist der Westen des nordamerikanischen Kontinents, ab 1877 begann allerdings die weltweite Verbreitung.

Bei uns findet man die Regenbogenforelle hauptsächlich in Teichanlagen, Netzkäfigen , Silo - und Rinnenanlagen als Wirtschaftsfisch der Aquakultur.

Auch in Wildgewässer werden Regenbogenforellen ausgesetzt, sowohl in Fließgewässer als auch in stehende Gewässer, in einigen Bundesländern ist der Besatz dieses Fremdfisches in offene Gewässer streng verboten(zum Beispiel Mecklenburg/Vorpommern) .

Die Regenbogenforelle wurde früher gern als Ersatz für die sinkenden Bachforellenbestände angesehen, so ist der Fisch resistenter gegen höhere Temperaturen, schlechtere Wasserwerte/Sauerstoffgehalte und ist nicht so stark an Unterstände gebunden.

Allerdings ist die Regenbogenforelle sehr unverträglich gegen niedrige PH - Werte, wie sie an Gewässern die durch Nadelwald fließen und in der Zeit der Schneeschmelze auftreten können, andererseits schlägt auch immer wieder der Wandertrieb durch und die Fische wandern ab wenn sie die Möglichkeit dazu haben.

Auch die Selbstreproduktion in unseren Gewässern ist völlig unzureichend, die Fische laichen zwar, aber meist völlig ertraglos. Es gibt nur sehr wenige Gewässer welche ein Selbstaufkommen an Regenbognern besitzen.

In Fließgewässern, falls es sich um einen standorttreuen Stamm handeln sollte, bewohnen Regenbogenforellen die Forellenregion, aber auch oft die tiefer gelegene Äschenregion, sowie die Barbenregion.

In stehenden Gewässern ziehen die Fische oft in kleineren Trupps umher, bewohnen teilweise wie die Seeforelle auch große Tiefen.

Auch in der Ostsee ist die Regenbogenforelle heimisch, teilweise durch Besatzversuche(DDR in den 60er Jahren, Polen auch noch später, Dänemark), durch Abwanderung aus Fließgewässern oder auch sehr oft durch Ausbruch aus Netzkäfiganlagen in der Ostsee.

Einige dieser Fische steigen sogar zum Laichen auf, es gibt sogar selbstreproduzierende Bestände, mir ist ein winziger dänischer Bach bekannt und da gibt es sicher noch mehr.

Auch aus fast allen Flüssen mit Lach - und/oder Meerforellenaufstieg sind Aufstiege von oftmals kapitalen Regenbogenforellen bekannt.

Künstlich großgezogene Fische aus Zuchtanlagen haben allerdings meist große Probleme sich auf natürlich natürliche Nahrung umzustellen und verhungern quasi mitten in der natürlichen Nahrung.

Nicht unerwähnt sollte die Bedeutung dieser Fischart für kommerzielle Angelteiche und Besatzstrecken(Trophäenstrecken) bleiben.

Größe:

Regenbogenforellen können zu gewaltigen Fischen abwachsen, Gewichte von 20kg können erreicht werden.

Die Größe hängt natürlich stark vom verwendeten Zuchtstamm und dem Nahrungsaufkommen sowie den Gewässerbedingungen ab.

Für Besatzgewässer werden Fische bis über 15kg quasi "von der Stange" geliefert, diese werden meist in Netzanlagen im Meer großgefüttert.

In Fließgewässern aufgewachsen Fische erreichen diese Größe allerdings nicht.

Meist handelt es sich bei den "Monsterforellen" um sogenannte transgene Fische, welche durch gezielte Behandlung der Eier praktisch geschlechtslos sind, somit natürlich auch steril.

Laichzeit:

Durch die starke züchterische Beeinflussung gibt es je nach Stamm auch große Unterschiede in der Laichzeit, manche Stämme laichen schon im November, andere erst im April - Mai, im allgemeinen wird die Regenbogenforelle als Frühjahrslaicher eingestuft.

Nahrung:

Das Nahrungsspektrum der Regenbogenforelle gleicht in etwa dem der Europäischen Forelle, es reicht von Kleintieren wie Wasserinsekten und deren Larven, über Krebstiere(Gammariden, Garnelen) bis zu Fischen. Bemerkenswert ist, daß auch sehr große Exemplare noch nach winzigen Insekten steigen, denen eine kapitale Bachforelle keine Beachtung mehr schenkt.

Wie schon erwähnt, sind Zuchtforellen stark der natürlichen Ernährung entwöhnt und nehmen oft die eigenartigsten Dinge auf, das reicht von Steinen, Blättern, bunten auf das Wasser gefallenen Blüten, Mais und sonstigen oft nicht verdaulichen Dingen.

Fangmethoden und Fangplätze:

Regenbogenforellen die in der Lage sind sich natürlich zu ernähren, werden in Fließgewässern hauptsächlich mit der Fliegenrute und der Spinnrute beangelt, falls es erlaubt ist, ist auch das Angeln mit natürlichen Ködern der verschiedensten Art möglich, seien es Würmer, Maden oder Köderfische, ob die Köder mit der Wasserkugel oder mit der leichten Treibangel angeboten werden ist Geschmackssache. Die Fische sind in Fließgewässern nicht so stark an Unterstände gebunden wie Bachforellen, stehen daher manchmal auch frei in der Strömung, eine Revierbildung ist in Flüssen nicht sehr stark ausgeprägt, die Fische neigen zum "umherstromern".

In stehenden Gewässern patroullieren die Fische oft in kleinen Trupps die Uferkanten ab, können sich aber auch in großer Tiefe im Bereich der Sprungschicht aufhalten, teilweise ist die Beanglung recht schwierig.

In sogenannten Forellenteichen finden wir allerdings Fische vor, die sich bisher nicht natürlich ernährt haben, es teilweise auch gar nicht können.

Hier finden verschiedenartige, meist speziell dafür entwickelte Köder Verwendung.

Dazu gehören die verschiedenen käuflichen Forellenteige ob nun schwimmend oder sinkend, meist in knalligen unnatürlichen Farben, auch natürliche Köder wie Bienenmaden oder Teboraupen sind durch diese Teiche erst bekannt geworden.

Meist werden diese Köder geschleppt angeboten, da in derartigen Gewässern bewegte Köder besser sind als statisch angebotene, auch auf Mais lassen sich diese Fische verführen.

Die großen sogenannten "Lachsforellen" von über 6 kg Gewicht beißen auch oft auf Köderfische und Fischfetzen, da sie nur zum Teil mit Pellets ernährt werden(wegen der Farbe) zum anderen Teil jedoch mit gecuttertem Fisch.